Sonntag, 24.2.2002

Es kribbelt!

Die letzten Etappen sind vorüber. Letzte Vorbereitung in Spanien. Akklimatisierung in Kuantan. Abschlusstraining in Kuala Lumpur. Die Mannschaft fiebert dem Anpfiff entgegen. Gespannte Konzentration. Heute um 11.30 Uhr die letzte Video-Einstimmung auf den Gegner. Bernhard Peters wird noch einmal die wichtigsten Punkte des taktischen Verhaltens "auf die Festplatte speichern". Und dann kann endlich die Kugel rollen.

Bis hierher haben wir versucht, noch ein wenig Abwechslung ins Programm zu bekommen. Am Freitag Abend, ich habe bereits berichtet, die tolle Einladung ins Hilton Pub. Hupe wird sicherlich darauf zurückkommen. Alle wollten helfen und luden uns ein. Besonders erfreut waren wir, den deutschen Importeur für europäische Lebensmittel, Herrn Jürgen Schlag dort zu treffen. Nachdem wir hier - im Gegensatz zum letzten August einen Schwarzbrotnotstand ausgemacht und per SMS-Notruf alle Anreisenden um Vollkorn-Aufstockung ihres Handgepäcks gebeten hatten, war unserem Mangel kurzfristig abgeholfen. Schon am nächsten Morgen lieferte der Chef persönlich 36 Packungen Vollkornbrot und 20 Packungen Müsli aus. Verhungern werden wir nicht.

Aber auch die hiesige Küche ist gut gerüstet. Alle 16 Mannschaften mit 430 Teilnehmern inkl. der Schiedsrichter und Offiziellen wohnen hier im Hotel Concorde. Da sind ganz nette logistische Anforderungen zu bewältigen. Fürs Frühstück werden 40 kg Würstchen benötigt (wer's mag), 1500 Eier ( unsere Eierquote liegt eher unter one-egg-pro-person), 60 Leibe Toastbrot. Das Tollste am tropischen Frühstück das immer frische Obst (Melonen, Mangos, Ananas, Passionsfrüchte). Fünf mal am Tag werden Mahlzeiten angeboten(breakfast, lunch, high tea, dinner, supper). Ein Hungerast wird sich nicht einstellen.

Nun habe ich ganz viel übers Essen gesprochen und nicht über Hupe. Ich setze auch keinen drauf, sondern berichte viel mehr von den Ablenkungen für die Mannschaft, damit das Kribbeln nicht unerträglich wird. Und da war Hupe, wie man unserer Fan-Mail entnehmen kann, wieder ganz weit vorn.

Beim Besuch der deutschen Schule Kuala Lumpur gestern. Die Mannschaft hat die Schüler (ungefähr 150 zwischen 1. und 10. Klasse, man kommt hier bis zum Realschulabschluß und muß dann auf eine internationale Schule wechseln) auf Hockeykurs gebracht. Besonders die Grundschüler waren mit Feuereifer dabei und ließen sich vor allem von Jami, Sascha, Buddy, Hupe, Björn, Schüti, Mike & Co in die große Hockeykunst einweisen.

Auch unsere Trainer Uli und Markus hatten alle Hände voll zu tun. Zwischendurch ein großes Buffet, von den vielen anwesenden Eltern liebevoll bereitet. Alle versprachen, zu unseren Spielen zu kommen und uns hoffentlich lautstark zu unterstützen.


So nach und nach treffen auch die deutschen Fangruppen ein. Das war nicht ganz einfach aus dem verschneiten Deutschland. Mein Sohn kam nur mit der transsibirischen Eisenbahn von Berlin nach Frankfurt und dann mit einigen Umwegen nach hier. Andere Berliner sind mit einem Tag Verspätung hier eingetroffen. Viele werden im Verlauf der Woche folgen. Aktiv ist bereits die selbsternannte deutsche "Ü 60-Nationalmannschaft", ihres Zeichens amtierender Europameister. Man hat das hiesige Klima nicht gescheut und ist wie unser Team unter Anleitung von Spielführer Didi Wolter aus Hannover tatendurstig. Das erste Testspiel über 3 x 20 min. wurde gegen die Malayen ausgeglichen gestaltet.

Das Vorspiel ist gemacht. Nun gilt es. Mein nächster Bericht wird der 1. Spielbericht von den 10. Hockeyweltmeister-schaften sein. Um 14.00 Uhr beginnt eine zweistündige Eröffnungsfeier. Da wird die Mannschaft wegen des Spiels gleich danach nicht dabei sein. Den "Einmarsch der Nationen" wird der Bunker im schlechtesten Sinne des Wortes über sich ergehen lassen müssen. Man opfert sich. Bis heute Abend,

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sport-liches und Außer-sportliches.

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