Montag, 4. März 2002

Mein Notizzettel aus KL - Blatt 4


Der Tag nach einem wichtigen Sieg immer sehr entspannt. Heute Ruhetag für uns, ehe es morgen früh um 8.35 Uhr wieder weitergeht. Warum eigentlich nie zur vollen Stunde, haben wir uns gefragt, Sie daheim vielleicht auch? Die Antwort..? Ich recherchiere noch. Die Malayen wissen auch nicht, warum. Die FIH...?

Der Tag heute ein Tag der Regeneration. Kein Ruhetag für unsere Bäderabteilung. Zum ersten Mal in seinem Leben auf der Massagebank Käpt'n Kunz ("das erste Mal seit dem Wickeltisch", der Kommentar von Super-Mario). Nichts Schlimmes, ein paar Rückenbeschwerden.

Foto: Dieter Schuermann Seit gestern ist auch Flockes Freundin Julia Klatt, die Mannschafts-führerin der Gladbacher Bundesliga-Damen in KL. Zusammen mit Britta Peters und Conny Massa kamen sie gestern an und gleich zum großen Auftritt in schwarz-rot-gold. Connys Mutter hatte vor einiger Zeit wunderschöne Kleidchen in den deutschen Nationalfarben in Indien nähen lassen. Wir schauen ja immer neidvoll auf die orange Nationaltracht der Holländer. Aber wenn schwarz-rot-gold so attraktiv daher kommt wie bei diesen Kleidchen, dann kann man sich darin wirklich sehen lassen. Das fand auch Lutz Witthaus, inzwischen tief malaysia-braun, der noch im Stadion in bester Travestie-Manier in eines der Kleidchen schlüpfte. Fesch schaute er aus.

Ohnehin hatte die deutsche Mannschaft gestern tolle Unterstützung. Die seit dem Azlan-Shah-Cup gepflegten guten Kontakte zu den "einheimischen" Deutschen zahlten sich aus. Alle waren da. Über 70 Karten hatte unser guter Geist, Marita Sayn-Nikitiridis, unter die Leute gebracht. Alle waren schwarz, rot oder gelb/gold gedressed, dazu viele, viele Kinder der deutschen Schule, die Botschaft in fast vollständiger Besetzung, die deutsche Wirtschaft, die hier vertreten ist. Unsere Veteranen-Mannschaft war einmal komplett bei unserem Spiel und eine Reihe deutscher Fans aus München, Gladbach, Berlin, Mönchengladbach, Braunschweig und natürlich, ganz gewaltig - aus Schwabach. Gestern brauchten wir uns vor der orangen Übermacht nicht zu verstecken. Auch von der Lautstärke her war Deutschland ganz weit vorn.

Das erste Mal kam, abgesehen von den Spielen mit Malaysia-Beteiligung, ein wenig Stimmung im weiten Rund des Hauptstadions auf. 2500 Zuschauer immerhin. Nicht wie sonst verloren im weiten leeren Rund. Das richtige WM-Flair, das sich 1998 in so vielen Dingen am Rande in Utrecht bemerkbar machte, fehlt hier fast vollständig. Die liebevollen Kleinigkeiten sind es doch gerade, die die Atmosphäre eines solchen Ereignisses ausmachen, wie das immer wieder eindrucksvoll in Holland demonstriert wird. Keine Hymnen vorweg, keine Torhits der Teams nach einem erzielten Treffer. So lieblos wie die Eröffnungsfeier auch sonst das Drumherum. Immer dieselbe CD aus dem kaum verständlichen Lautsprechern. Zwei riesige elektronische Anzeigetafeln, auf einer läuft das Fernsehbild simultan mit. Aber die Spielzeit nur auf einer kleinen Uhr darunter kaum zu lesen. Eine riesige elektronische Anzeigetafel im Nebenstadion, aber direkt davor ein Schutzzaun und ein Kameraturm, so dass weder Ergebnis noch Spielzeit zu erkennen sind. Natürlich stimmt der Sport. Aber haben die Holländer in Utrecht oder zuletzt in Rotterdam nicht gezeigt, wie man solch eine WM zu einem echten Hockeyfest machen kann. Wo Fans und Spieler gemeinsam im Zelt vor dem Stadion das Turnier erleben und in sicherlich denkwürdiger Erinnerung behalten.

Machen wir uns halt unsere eigene Musik. Bei den Junx im Bus hat sich derzeit der Bierzelt-Hit "Fürstenfeld" der österreichischen Gruppe SDS ganz nach vorn gespielt, dicht gefolgt von BAP "Verdammt lang her". Ich bin Ihnen auch noch die Bunker-Wunsch-Hitliste schuldig. Nr. 1 gewünscht von Bernd Schöpf (wir haben es ihm ein bisschen untergeschoben): "Presslufthammer B-B-Bernhard" von Torfrock, Supermario Plesse steht auf "Get The Party Started" von Pink, Markus Weise kann nicht ohne "How You Remind Me" (an wen erinnert er sich?) von Nickelback, Lothar Linz wirft sein Auge auf "Take A Look Around (Mission Impossible) von Limp Bizkit, unser Bundes-Bernie liebt Alcazar und "Crying At The Discoteque", "Ibu" alias "Ziegenpeter" Neuking favorisiert Afroman mit "Because I Got High" und Uli Forstner liebt Joe Cocker und den "Summer in the City". Und ich bekenne mich zum Oldie "Eve Of Destruction" von Barry McGuire.

Was steht sonst noch auf dem Programm. Das Team Plesse, Kunz, Domke, Mayerhöfer legt Wert darauf, dass ich Ihnen mitteilte, dass sie beim Mannschaftsspiel "Wer wird Millionär" gegen das Ärzte-Team (Neuking, Dr. Green, Michel zusammen mit "Kopfverdreher" Linz (so die Klassifizierung unseres Käpt'ns über Psycho-Loddar) deutlich obsiegten. Doch nur ein Glücksspiel? Die werden sonst in Hupes Spielhölle ausgetragen. Hupe hat alle Skatbrüder und Doppelkopf-Anhänger zu Schafskopf-Zocker verführt.

Zum Abschluß noch ein wenig Sport. Unsere Ü 6o hat heute morgen das Endspiel des WM-Turniers im 7m-Schießen 4:3 gegen Australien Gold gewonnen. Zum Team gehören u.a. Hannemann Sasse im Tor, Didi Wolter, Wolf Aichinger, Wilhelm Slawyk, Frank Mäusert. Team-Manager Gerd Helfers .Wir gratulieren hockeyherzlichst.

Und von der Spielerbörse gilt es zu vermelden, dass in der kommenden Feldsaison zwei malayische Nationalspieler, Tajol Rosil und ChuaBoon Huat für Rot-Weiß München an den Start gehen werden. Der Münchner Trainer, DHB-Vorstand und Ex-Team-Manager Hans Baumgartner hat dieses mit Paul Lissek, Verein und Verband hier verabredet. "Sie brauchen einen höheres Wettbewerbsniveau für ihr Spiel. Was wäre besser als die harte,starke (tough) deutsche Liga", die empfehlenden Worte von Paul Lissek. Noch einige andere Wechsel stehen an. Noch in der Gerüchtekategorie der Wechsel von zwei weiteren Koreanern nach Gladbach sowie der eines renommierten Pakistani zum HTHC nach Hamburg.

Bleiben Sie uns verbunden,

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sport-liches und Außer-sportliches.



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