24. August 2003 in Amstelveen

Argentinien – Deutschland 2:1 (0:0)


Deutschland im letzten Spiel nur knapp unterlegen

dha - Die sehr junge deutsche Champions Trophy-Mannschaft hat Pan-American-Meister Argentinien im Spiel um Platz fünf bei der Champions Trophy über weite Strecken Paroli geboten, am Ende aber knapp mit 1:2 verloren. Schon vorher stand fest, dass Deutschland als amtierender Weltmeister auch bei der nächsten Trophy im Dezember 2004 in Lahore schon qualifiziert ist. „Die Mannschaft hat sich hier als Team sehr gut verkauft und das Bestmögliche herausgeholt. Man konnte sehen, dass es im technisch-taktischen Bereich noch gewisse Defizite gibt, der große Unterschied zu den anderen Teams besteht aber darin, sechs Spiele in acht Tagen bei solch einem Turnier konditionell durchzustehen“, analysierte Bundestrainer Bernhard Peters. „Ich hoffe, dass diese Erfahrung bei den Jungs den Ehrgeiz geweckt hat, entsprechend noch etwas draufzupacken im individuellen Training.“

Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Auch der Frankfurter Maik Günther ist im nächsten Jahr noch in der U21 spielberechtigt
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Eine sehr diszipliniert und couragiert auftretende deutsche Mannschaft konnte die stetig anrennenden Argentinier in der ersten Halbzeit davon abhalten, in Führung zu gehen. Die von Eike Duckwitz organisierte Defensive vereitelte die meisten Chancen bereits im Ansatz. Bei den wenigen gefährlichen Torchancen stand Christian Schulte im deutschen Tor meist optimal. Auch zwei Strafecken des bisher mit Standard schon acht Mal bei der Trophy erfolgreichen Jorge Lombi wurden Beute des Krefelder Schlussmannes.
Viel Pech, als Youngster Till Kriwet nach nur 15 Minuten einen Schläger auf die Hand bekam und mit Verdacht auf Handbruch ins Krankenhaus musste. Auch Benedikt Sperling verletzte sich, so dass es später schwierig wurde, den Spielern mangels Alternativen die nötigen Pausen auf der Bank zu verschaffen, da nur noch zwölf gesunde Feldspieler zur Verfügung standen. Eigene Chancen blieben zwar Mangelware, doch Sebastian Draguhn und Benjamin Köpp hätten durchaus auch für die deutsche Mannschaft treffen können, die eisernen Willens schien, heute gegen Argentinien ihren ersten Erfolg der Champions Trophy einzufahren.

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"Ganz tief runter" war wie fast in jedem Spiel in der Verteidigung angesagt.
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Ärger dann auf der deutschen Bank, als direkt nach Wiederanpfiff ein Moment Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft genügte, um Argentinien doch die Führung zu ermöglichen. Mario Almada kam im Rücken der deutschen Abwehr an den Ball, konnte im Schusskreis unbedrängt mit der argentinischen Rückhand abziehen und traf unhaltbar für Schulte zum 1:0 (37.).
Der frisch gekürte Pan-American-Champion, der sich mit dem Sieg in der Dominkanischen Republik bereits direkt für die Olympischen Spiele in Athen qualifiziert hat, versuchte die kurzfristige Verunsicherung der jungen deutschen Mannschaft (Altersdurchschnitt 21,7 Jahre) auszunutzen und gleich das zweite Tor nachzulegen, doch der für den Bundesligisten Uhlenhorster HC in Hamburg spielende Matias Paredes traf lediglich das äußere Torbrett. Dennoch konnten die Argentinier die komplette erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit durch ihre bedingungslose Offensivtaktik verhindern, dass Deutschland selbst zu Torchancen kam.

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Im letzten Spiel gegen Argentinien hätten unsere Jungs durchaus einen Sieg landen können, die Chancen waren da.
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Dann die erste Strafecke nach einem Konter, ausgelöst durch einen Fehler in der Abwehr der Südamerikaner. Doch Alexander Sahmels Schlenzer verfehlt das Tor knapp. Sehr viel Glück für die Argentinier kurz darauf, als Benjamin Köpp Maik Günther im Kreis freispielte und dessen Torschuss auf der Linie von einem argentinischen Abwehrspieler gehalten wurde. Das Spiel war nun sehr ausgeglichen. Auf beiden Seiten wurden Torchancen kreiert, nachdem die Deutschen ihre Defensivtaktik aufgegeben hatten, um den nötigen Ausgleichstreffer zu erzielen.
Für Argentinien traf Juan Garreta den Pfosten. Bei zwei Strafecken zehn Minuten vor dem Ende saß Lombi gerade auf der Bank. Schulte konnte die erste klären, war bei Matias Vilas zweitem Schlenzer aber machtlos – das 2:0 (61.) schien die klare Vorentscheidung. Doch die junge deutsche Mannschaft gab sich nicht auf. Maik Günther prüfte den argentinischen Keeper erneut. Und eine zweite Strafecke wurde erarbeitet, die Benjamin Köpp nach einer Variante am Pfosten zum 1:2 (64.) versenkte.
Nun warf Peters Truppe alles nach vorn. Es blieben noch mehr als fünf Minuten, um das Siebenmeterschießen zu erzwingen. Im Gegenkonter erarbeitete sich Argentinien die fünfte Strafecke, doch Schulte hielt auch diese. Schließlich schafften es die Argentinier trotz verzweifelter Störversuche des deutschen Mittelfeldes, die Zeit clever runterlaufen zu lassen, ohne dass es noch einmal richtig in ihrem Strafraum brannte.
„Das erste Spiel gegen Indien war für uns hier klar das beste“, sagte Peters. „Heute waren wir nah dran, aber wir hatten nicht die Physis, um das Spiel am Ende noch umzubiegen.“ Der Bundestrainer wird schon Mitte der Woche mit dem A-Kader, der jetzt 12 Tage Schonzeit und ein striktes Verbot hatte, den Schläger anzufassen, nach Barcelona reisen, wo das große Ziel, Verteidigung des EM-Titels und damit direkte Qualifikation für Olympia 2004 in Athen, in Angriff genommen werden soll.

 

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Spielberichte
So., 17.08. IND-GER 3:2
Mo., 18.08. GER-ARG 1:3
Mi., 20.08. AUS-GER 6:1
Do., 21.08. PAK-GER 5:2
Sa., 23.08. GER-NED 0:6
So., 24.08. ARG-GER 2:1


Torschützen:
37.' 1:0 Mario Almada
61.' 2:0 Matias Vilas
64.' 2:1 Sebastian Draguhn



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