Donnerstag, 31.07.2003

gehandycapt



huhu, bevor ich anfange, muss ich sagen, daß ich gehandycapt bin. Ich kann nämlich gerade nur mit einer ha - obwohl, ganz vorsichtig gehts auch mit zweien - hands schreiben. Denn der liebenswürdige Zimmerkollege Shneez hat mir eine Infusion angelegt. Die durch jahrelange Übung an Omaarmen mit unsichtbaren Venen erworbene Sicherheit wurde mir zu Teil und zu Arm und Infusion. Der Zufall hat mich auserwählt etwas erkältet zu sein. Auch der Wesinger ist leicht angschlagen. Er hat einen Rückfall in die anale Phase erlitten und kann nur mit Dixiklo in Reichweite trainieren. Hoffentlich ist ab morgen wieder dabei.
Mittlerweile einmal mit der Flasche in Hochhalte quer durch das Hotel, von Viktor behandelt, auf das Wiener Schnitzel wartend und sonst recht zufrieden sind beide Gestalten wieder in ihrem Zimmer und bei Schuberts sämtlichen Impromptus angelangt.
Pinimentholverschnitt zentimeterdick auf meinem Oberkörper verteilt, trübt die ansonsten heimelige Athmosphäre.
Ein 10:2 heute gegen Frankreich mit zwei vermeidbaren Gegentoren (hört sich blöd an ist aber so). Schon einige Trainingseinheiten auf dem Buckel und der bemerkenswerten Erkenntnis von Tibor heute mittag: "Jetzt haben wir das Schlimmste schon hinter uns. Ab jetzt nur noch Spiele und Training." Herzlichen Glühstrumpf Herr Weißenborn. Aber der Tibor und ich harmonieren mittlerweile auf dem Platz bestechlich. Konversation heute: "Tibor, weiter zurück!" - "Jahaa!" - "Danke!" - "Bitte!"
So viel Blut wie hier bzw. Nadelstiche wie hier habe ich noch nie bekommen. Und dabei zähle ich die von Natogeneralsekretär Peters gar nicht dazu. Hier im Übrigen mal eine der eher raren Aufklärungen über gängige Begriffe: Die Natorallye als Synonym für den von einem zum nächsten Termin hastenden Lehrgangsfortschritt kommt ursprünglich daher:
Während der Grundausbildung (ich nix genossen, schreibe aus x-ter Hand ) war sich also Freitags immer um 11 Uhr Schicht und um 2 nach 11 alle Rekruten schon weit von der Kaserne weg Richtung diverser, in der ganzen Welt verteilter Heimatorte. Diese, Natorallye genannte Aktion, spielt sich schon seit mehreren Generationen ab. Immer freitags sollte man die Autobahnen meiden. Aber nun zurück zum Thema: Unsere aktuelle Natorallye beginnt morgen wieder viel zu früh mit einer weiteren Blutabnahme zum Zewecke der Michelschen Doktorarbeit. So angestochen, rennen die besten Hockeyspieler Deutschlands (stellt euch vor, gerade erreicht das Wiener Schnitzel samt 500ml-Packung Mayo unser Hotelzimmer. Also Moment.
Ooohhuuaaaarghhhschnurrrrrbssssssuuuuuuuuuuuuuiiiiwieschön. Flug für den nächsten Lehrgang gebucht, sinnlose ZDF-Sendung über Lachszucht geguckt (oh Gott, da dreht sich des Biologen Magen um) Flokkes Überraschungstüte von der Tanke mit freudestrahlenden Augen entgegengenommen grüße an Quincy, du fehlst!!!
Noch eine bemerkenswerte Szene im Spiel, oder viel mehr danach: Angriff Deutschland, Sascha auf dem Weg zum Argentinischen Abschluß - der Schiri pfeift gerade noch rechtzeitig ab bevor der Ball im Tor einschlägt (auch seltsam), Kommentar von Silo-Peters auf der Bank: "Mensch Sascha, lass das Rumgebolze und bring den Ball mit!" der Mann lebt im Augenblick! Bis morgen oder so.

 

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» Wird nicht mehr besser
» CPU-Auslastung 100%
» gehandycapt



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